16 Meter hohes Aquarium im Berliner Hotel Radisson Collection geplatzt: Die Schäden sind ein Versicherungsfall, stellt ein Gutachten fest.
Das Bersten des Aquadoms am 16. Dezember 2022 im Berliner Radisson Hotel ist ein Versicherungsfall. Wie sich aus dem Abschlussgutachten des Kunststoffexperten Professor Dr. Christian Bonten ergibt, war das Unglück nach seiner Überzeugung ein plötzliches und unerwartetes Ereignis. Die infolge der Havarie entstandenen Beschädigungen am Gebäude, der schadensbedingte Rückbau und die Wiederherstellung sowie auch die Mietminderungen sind im Rahmen einer Sachversicherungspolice von einem Konsortium versichert. Die Regulierung der Schäden hat bereits begonnen und verläuft reibungslos. „Wir sind dankbar für die zügige Regulierung und dass aus diesen Sachschäden weder bei uns noch bei unseren Anlegern ein monetärer Schaden zu erwarten ist“, sagte Fabian Hellbusch, Sprecher des Immobilieneigentümers Union Investment.
Die Ursachen können sowohl in der Herstellungsphase beim Kleben der einzelnen Acrylglaselemente als auch in der Sanierungsphase im Jahr 2019, etwa in einem Trocknungsprozess der Acrylelemente oder einer möglichen Kerbwirkung auf den Zylinder in dessen Sockelbereich, liegen. „Aus den vorhandenen Dokumentationen und den vielen aufwändigen forensischen Untersuchungen lassen sich jedoch keine eindeutigen Belege für eine der möglichen Schadensursachen ableiten“, sagte Christian Bonten bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.
Am 16. Dezember 2022 zerbarst in den frühen Morgenstunden der äußere rund 16 Meter hohe Acrylglas-Zylinder des Aquadoms. Der Aquadom war bis dahin das weltgrößte freistehende Aquarium mit knapp einer Million Liter Salzwasser und rund 1.500 tropischen Fischen. Das ausströmende Wasser zerstörte zusammen mit den herabfallenden geborstenen Acrylelementen die Lobby des Radisson Collection Hotels mit Empfangs- und Frühstücksbereich, die vier Panoramaaufzüge zu den Hotelzimmern sowie sieben der Geschäfte primär im Gebäudeteil A im DomAquarée. Hierbei wurden zwei Personen leicht verletzt.
Von den 17 betroffenen Einzelhandels- und Gastroflächen können zur Zeit acht wieder betrieben werden. Auch das DDR-Museum und das Sea Life sind wieder für ihre Besucher geöffnet. Für das im Lobbybereich schwer betroffene Fünf-Sterne-Hotel wird eine Wiedereröffnung ebenfalls mit größter Anstrengung vorangetrieben. Die Abrissarbeiten in der Lobby sind soweit abgeschlossen, die Maßnahmen zum Wiederaufbau sind im August angelaufen. In enger Abstimmung mit dem Hotelbetreiber erarbeitet Union Investment derzeit ein Konzept für die Neugestaltung des Mittelpunktes der Hotellobby.