Eine Straßenszene in Berlin mit dem Fernsehturm im Hintergrund, umgeben von historischen Gebäuden und Verkehr.
Ein Schwerpunkt bei Wohninvestments liegt weiterhin auf Value-Add Ankäufen und Großtransaktionen. (Quelle: Pixabay)

Standorte & Märkte 2025-04-02T07:43:04.756Z Wohntransaktionen starten stark ins Jahr 2025

Laut Lübke Kelber erzielt der Wohninvestmentmarkt im ersten Quartal 2025 ein Transaktionsvolumen von 2,4 Milliarden Euro.

Der deutsche Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien ist mit einem starken ersten Quartal ins Jahr 2025 gestartet. Das zeigt eine aktuelle Marktanalyse des Beratungsunternehmens Lübke Kelber. Demnach wurden in den ersten drei Monaten des Jahres bundesweit Wohnimmobilien im Wert von rund 2,4 Milliarden Euro gehandelt – das zweitstärkste Quartal seit 2022. Auch die Zahl der gehandelten Wohnungen lag mit knapp 19.800 Einheiten deutlich über dem Durchschnitt der letzten Quartale.

Deals mit einem Volumen über 100 Millionen Euro machten rund 58 Prozent des gesamten Marktvolumens aus. Zu den größten Transaktionen zählten laut Lübke Kelber unter anderem der Verkauf von ZBI-Beständen an die In-West Immobilien GmbH sowie das Cosmopolitan Portfolio von Adler an One Investment Management und Orange Capital. Zusätzlich erwarb die Wohnungsgenossenschaft Neukölln 396 Einheiten in Berlin-Spandau.

Mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens – rund 1,25 Milliarden Euro – entfiel auf Value-Add-Objekte. Neubauprojekte im Bau oder ab dem Jahr 2023 machten zusammen rund 20 Prozent des Marktes aus. Investitionen in sogenannten A-Städten lagen bei rund 430 Millionen Euro, was einem Anteil von 18 Prozent entspricht.

Wohnungsmarkt bleibt von Angebotsknappheit geprägt

Lübke Kelber verweist in seiner Analyse auf ein weiterhin angespanntes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in vielen Städten. Die Leerstände seien niedrig und gingen vielerorts weiter zurück. Die Projektentwicklungspipeline bleibe aufgrund sinkender Baugenehmigungen eingeschränkt, was zu weiter steigenden Mieten führen dürfte – insbesondere in bezahlbaren Städten außerhalb der Top-Metropolen.

Während die Mietentwicklung für Investoren günstig sei, bleibt die Finanzierung eine Herausforderung. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist nach politischen Ankündigungen zuletzt auf 2,9 Prozent gestiegen – den höchsten Stand seit Oktober 2023. Das schlägt sich laut Lübke Kelber auch in den Darlehenskonditionen nieder. Trotz erwarteter Zinssenkungen der EZB sei von einem volatilen Finanzierungsumfeld auszugehen.

Jahresprognose: über 10 Milliarden Euro möglich

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Lübke Kelber mit einem Transaktionsvolumen von über zehn Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür seien unter anderem das weiterhin moderate Preisniveau sowie das stabile Mietwachstum.

Eine Tabelle, die den Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien im ersten Quartal 2025 zeigt, einschließlich Transaktionsvolumen, gehandelter Wohnungen, Volumen pro Transaktion und Preis pro Quadratmeter.
Transaktionsmarkt Wohnen Q1 2025. (Quelle: Lübke Kelber Research)

In die Analyse flossen wohnwirtschaftlich genutzte Objekte mit mindestens 20 Wohneinheiten ein. Reine M&A-Transaktionen, Minderheitsbeteiligungen sowie spezielle Wohnformen wie Studentenwohnheime oder Seniorenresidenzen blieben unberücksichtigt.

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zuletzt editiert am 02. April 2025