Investitionen in deutsche Wohnportfolios steigen um 50 Prozent, die Nachfrage bleibt hoch – das zeigt eine aktuelle Empira-Studie.
Die Empira Group hat ihre vierteljährliche Untersuchung der aktuellen volkswirtschaftlichen Lage und der Immobilienmärkte verschiedener Länder innerhalb und außerhalb des DACH-Raums veröffentlicht. Obwohl die Inflationsraten rückläufig sind und geldpolitische Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur ergriffen wurden, zeigt sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland weiterhin angespannt. Die Wachstumsprognose für Deutschland von +0,3 Prozent im Jahr 2024 wurde im Zuge der Herbstprojektion der Bundesregierung auf einen erwarteten Rückgang um -0,2 Prozent korrigiert. Im Gegensatz dazu, ist die USA mit einem prognostizierten Wachstum von 2,5 Prozent der Spitzenreiter unter den westlichen Industrienationen.
„Die gesamtwirtschaftliche Situation Deutschlands zeigt weiterhin Anzeichen von Stagnation, jedoch gibt es erste positive Entwicklungen in der Immobilienbranche“, sagt Studienautor Professor Dr. Steffen Metzner, Head of Research der Empira Group. „Die aktuellen Daten weisen auf eine Stabilisierung der Preise und steigende Nachfrage nach Immobilien hin. Mit Blick auf die USA sind wirtschaftliche Prognosen für das kommende Jahr von politischer Unsicherheit geprägt, da der wirtschaftliche Kurs des Landes stark vom Ausgang der Präsidentschaftswahl beeinflusst wird.“
Deutscher Wohnimmobilien-Investmentmarkt stabilisiert sich
Die Stimmung auf dem Wohnungsneubaumarkt bleibt verhalten. Zwar liegen sowohl das Geschäftsklima als auch die Geschäftserwartungen mit -47,9 beziehungsweise -48,4 Punkten leicht über den Werten des Vorjahresmonats, dennoch berichten im August 50,6 Prozent der Unternehmen über Auftragsmangel und 11,7 Prozent der Unternehmen über stornierte Aufträge. Zusammen mit den sinkenden Fertigstellungszahlen von 225.000 erwarteten Einheiten in 2024 und einem prognostizierten Volumen von 175.000 bis 2026, setzt sich der seit Jahren fortlaufende Nachfrageüberhang am deutschen Wohnimmobilienmarkt fort.
Die Entwicklung am deutschen Wohninvestmentmarkt deutet laut der Studie auf eine fortschreitende Stabilisierung hin. In den ersten drei Quartalen des Jahres wurden 5,9 Milliarden Euro in Wohnportfolios ab 30 Einheiten investiert, was zwar einem Zuwachs von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, jedoch weiterhin 51 Prozent unter dem langjährigen Mittel liegt.
Fast alle deutschen A-Standorte übertreffen den Mietpreisindex
Der Mietpreisindex hat für alle deutschen Standorte über die letzten zwölf Monate um circa 2,2 Prozent zugelegt. Dieser Wert wird von allen deutschen A-Standorten mit Ausnahme von Düsseldorf übertroffen. Den signifikantesten Anstieg der Mietpreise verzeichneten dabei Frankfurt (+5,1 %) und Hamburg (+4,2 %).

Die Kaufpreise in den deutschen Top-7-Städten sind im zweiten Quartal an vier Standorten gefallen. Am stärksten ist dieser Rückgang in Hamburg (-7,5 %) und Köln (-3,0 %). In Berlin, München und Stuttgart bleiben die Preise hingegen konstant.
 
                     
                     
                    