"Restrukturierung unumgänglich" – die auf Seniorenimmobilien spezialisierte Terragon AG und ihre Tochterunternehmen melden Insolvenz an.
Wie per Ad-hoc-Mitteilung bekannt gegeben, hat der Terragon-Vorstand beschlossen, "für die Emittentin und ihre wesentlichen Tochtergesellschaften" einen Insolvenzantrag zu stellen. Hintergrund sei, "dass unerwartet die Verhandlungen über einen Verkauf des Projekts Welkerstift in Duisburg gescheitert sind". Dies führe zur Zahlungsunfähigkeit der Tochtergesellschaft Terragon Wohnbau. Alternative Handlungsoptionen, dies zu vermeiden seien nicht mehr ersichtlich. Die Terragon AG selbst sei zwar noch zahlungsfähig, habe sich aber zur sicheren Fortführung des Unternehmens für eine Sanierung und Restrukturierung im Insolvenzverfahren entschieden.
Wesentliche Maßnahmen zur Überwindung des Liquiditätsengpasses konnten nach Unternehmensangaben nicht wie vorgesehen umgesetzt werden. "Insbesondere die allgemeine Situation auf den Immobilienmärkten und die angespannte Lage des Unternehmens" hätten die Möglichkeiten der Projektverkäufe und die Finanzierung des Unternehmens stark erschwert. "Die vom Management der Terragon AG zugesagten, kurzfristigen Maßnahmen zur Überwindung des Liquiditätsengpasses konnten erfolgreich umgesetzt werden. Dazu zählten ein finanzieller Zuschuss der Hauptgesellschafterin, der Held Beteiligungen GmbH, in Höhe von 2,4 Millionen Euro sowie die Zustimmungen der Anleihegläubiger und weiterer wichtiger Gläubiger zur Stundung der Anleihezinsen respektive von Verbindlichkeiten", heißt es in der Unternehmensmitteilung. Und weiter: "Die Umsetzung der weiteren notwendigen Maßnahmen war jedoch deutlich erschwert. Potenzielle Käufer für die Projekte im Forward Funding erwarten angesichts der Baukostenexplosion hohe Sicherheiten für die Fertigstellung der Projekte, die Terragon aktuell nicht darstellen kann."
Dr. Michael Held, Vorstandsvorsitzender der Terragon, erklärt: "Das Insolvenzverfahren öffnet uns den Weg zur Restrukturierung unserer Gesellschaft und wir wollen unsere Finanzierungspartner davon überzeugen, uns auf diesem Weg weiter zu begleiten – auch wenn dies Zugeständnisse von allen Beteiligten erfordert. Wir werden alles tun, um die akquirierten Projekte in der Größenordnung von rund 800 Millionen Euro für die Fortführung unseres Unternehmens zu erhalten."
