Frau Schneider, Sie leiten seit 2020 das europäische Real Estate Asset-Management-Team der DWS. Wie ist Ihr Fazit dieser rund drei Jahre?

Benita Schneider: Ich habe die Leitung des Real Estate Asset-Management für Europa zeitgleich mit dem Lockdown übernommen. In dieser neu geschaffenen Position habe ich sechs Länderteams übernommen, die sich über Italien, Spanien, Frankreich, Polen, UK und Deutschland verteilen. Die Teams waren zuvor relativ autark, hatten durch Covid gerade alle Hände voll zu tun und mit den unterschiedlichen Vorgaben der jeweiligen Länder zu kämpfen – und hatten nicht darauf gewartet, dass ihnen jemand vorgesetzt wird.

Wie groß ist Ihr gesamtes Team heute?

Benita Schneider: Wir sind 65 Personen und betreuen rund 4.500 Mieter in unserem Portfolio. Rückblickend betrachtet war die Pandemie aus der Teamsicht fast das Beste, was uns passieren konnte, denn die Krise hat uns unfassbar zusammengeschweißt. Wir kommunizierten sehr eng. Jeder von uns saß zunächst wirklich klassisch am Küchentisch mit seinem Laptop, anfangs brachen die Verbindungen immer wieder zusammen. Heute können wir darüber lachen. Ab 2022 konnten wir dann auch wieder regelmäßig persönlich zusammenkommen.

Immobilienfonds waren in den vergangenen drei Jahren mit ganz neuen Themen konfrontiert: Die Bürowelt verändert sich, beim Einzelhandel gibt es Probleme, ESG hat an Bedeutung gewonnen. Wie hat das die großen Fonds verändert?

Benita Schneider: Der Vorteil des offenen Immobilienfonds liegt in seiner Diversifizierung. Er wird immer seine Daseinsberechtigung haben, gerade für Sparer, die defensive Anlagemöglichkeiten mit geringer Volatilität suchen. Sie investieren in solide Steine, die von professionellen Teams gemanagt werden. Für Investoren kann...