Blick auf den Elbtower mit Hamburg dahinter
Auch etwa 45 Meter kleiner wird der Elbtower noch immer ein Blickfang im Hamburger Hafen und mit dem Naturkundemuseum ein Anlaufpunkt für Besucher. (Quelle: Signa Real Estate)

Investment 2025-10-15T08:05:25.016Z Stadt Hamburg will Elbtower als Museumsstandort realisieren

Der Elbtower soll nur noch 199 Meter hoch werden und in den unteren zwölf Stockwerken soll ein Naturkundemuseum einziehen.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und weitere Vertreter der rot-grünen Stadtregierung gaben heute bekannt, dass der Senat einen Teil des Hochhauses kaufen will. In den unteren zwölf Stockwerken soll auf 46.000 Quadratmetern Fläche das Naturkundemuseum der Leibniz-Gesellschaft einziehen. Dies sind etwa 48 Prozent der gesamten Nutzfläche des gekürzten Turms. Dieser sollte ursprünglich 245 Meter hoch werden. Mit Zustimmung des Architekten David Chipperfield werden nun auf zwölf Büroetagen verzichtet. Aktuell ist der Rohbau etwa 100 Meter hoch. Mit dem Konsortium um Becken Development, das das ehemalige Signa-Projekt fertigstellen will, steht nun ein Kaufpreis von 595 Millionen Euro im Raum.

„Die Prüfungen und Verhandlungen mit der Investorengruppe zur Fertigstellung des Elbtowers haben ergeben, dass die Realisierung des Naturkundemuseums im Elbtower technisch möglich und im Vergleich mit einer Eigenrealisierung der Stadt auch wirtschaftlich vorteilhaft ist“, erklärt Dr. Peter Tschentscher. „Für den Senat ist es wichtig, dass die Fertigstellung des Elbtowers in der Verantwortung und Federführung der privaten Investoren bleibt und die Stadt über einen Erwerb des Teileigentums für das künftige Naturkundemuseum hinaus keine wirtschaftlichen Risiken aus dem Projekt übernimmt.“

Der Hamburger Senat prüft seit 2022 mögliche Standorte für ein integriertes Forschungsmuseum, bestehend aus Ausstellungsflächen, Laboren und Sammlungsarchiven. Die baulichen Prüfungen kommen zu dem Ergebnis, dass der Elbtower alle technischen und räumlichen Anforderungen erfüllt. Die Prüfungen der zuständigen Behörden (Finanzbehörde mit der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) und der Sprinkenhof GmbH, Wissenschaftsbehörde und Stadtentwicklungsbehörde mit der HafenCity Hamburg GmbH (HCH)) haben ergeben, dass der Elbtower unter anderem aufgrund seiner zentralen Lage an den Elbbrücken, der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, der Nähe zu natürlichen Grünflächen sowie der hohen Sichtbarkeit und Publikumswirksamkeit ein idealer Ort für das neue Museum darstellt. Es ist davon auszugehen, dass das Naturkundemuseum im Elbtower eine hohe Anziehungskraft entfalten und ein besonderes Zeichen für Wissenschaft und Forschung in Hamburg setzen würde. Zudem ist der Standort Elbtower von allen geprüften Varianten auch am schnellsten zu realisieren.

„Wir wollen hier aus der Not eine Tugend machen. Auf der einen Seite ein gestopptes Immobilienprojekt, auf der anderen Seite unsere staatsvertragliche Verpflichtung, für das Naturkundemuseum ein Zuhause mit weltweiter Strahlkraft zu errichten„, so Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel. „Wir haben jetzt die Chance, eine Unterbringung des Naturkundemuseums in einem 45 Meter kleineren Elbtower zu erreichen. Gegenüber einer städtischen Eigenrealisierung können wir damit – je nach Variante – bis zu 230 Millionen Euro sparen."

zuletzt editiert am 15. Oktober 2025