Die Transformation der Bauwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und Geschwindigkeit verlangt nach klaren politischen Impulsen. Der neue Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD setzt dabei wichtige Akzente: Serielle, modulare und systemische Bauweisen sollen einen entscheidenden Beitrag leisten, um bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum schneller zu schaffen. Zentrale Aussage: „Durch serielles, modulares und systemisches Bauen heben wir Beschleunigungspotenziale.“
Die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sollen angepasst werden. Der Gebäudetyp E wird gesetzlich verankert und erlaubt künftig Abweichungen von den anerkannten Regeln der Technik – sofern Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit gewährleistet sind, gilt das nicht mehr automatisch als Mangel. Gleichzeitig wird die Normensetzung überprüft und auf sicherheitsrelevante Aspekte reduziert. Zwei vereinfachte KfW-Programme – je eines für Neubau und Modernisierung – sollen explizit klimafreundliche und serielle Bauformen fördern.
Auch die Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen durch einen „Wohnungsbau-Turbo“ vereinfacht werden. Die Gründung eines Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen soll neue Impulse für serielle und modulare Bauweisen setzen. Ergänzend plant die Koalition die Einführung nationaler Aktionspläne für biobasierte und CO₂-sparende Baustoffe. Das reformierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird technologieoffen und CO₂-orientiert ausgestaltet – mit positiven Auswirkungen auf serielle Sanierungskonzepte.
Politischer Rückenwind – jetzt braucht es Tempo
Der Koalitionsvertrag setzt klare Signale: Serielles und modulares Bauen wird nicht nur politisch gewollt, sondern soll künftig durch gezielte Förderprogramme, vereinfachte Vorschriften und wissenschaftliche Begleitung gestärkt werden. Entscheidend wird sein, ob den Worten zügig konkrete Umsetzungen folgen – denn nur dann können die versprochenen Beschleunigungs- und Klimaschutzeffekte realisiert werden.
