Böblingen Postareal
Der Siegerentwurf für das Postareal in Böblingen (Bild: Gutiérrez - De la Fuente Arquitectos SLP Madrid // UTA Architekten und Stadtplaner GmbH Stuttgart)

Projekte 2021-05-05T00:00:00Z Postareal Böblingen: Architektenwettbewerb ist entschieden

Das Quartier in Böblingen bekommt einen 20-stöckigen Hochpunkt. Sieger sind Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos SLP Madrid in Zusammenarbeit mit der UTA Architekten und Stadtplaner GmbH Stuttgart.

Direkt am Böblinger Bahnhof plant die Böblinger Baugesellschaft (BBG) das neue Postareal. 2020 fand dazu eine intensive Bürgerbeteiligung statt. In den vergangenen Monaten beteiligten sich 45 Architekturbüros aus Deutschland und aus dem Ausland am offenen internationalen Wettbewerb, den die BBG in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 Stadt Region Stuttgart (IBA’27) ausgeschrieben hatte.

Die Jury entschied sich nun mit großer Mehrheit für den Entwurf des Büros Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos SLP Madrid in Zusammenarbeit mit der UTA Architekten und Stadtplaner GmbH Stuttgart. Insgesamt wurden in der finalen Runde fünf Beiträge prämiert.

Der Entwurf: Hochpunkt, Freiräume, Wasserflächen und ein „Wäldchen“

Der Siegerentwurf sieht insgesamt drei Baukörper auf dem Areal vor. Diese sind unterschiedlich dimensioniert, wobei als Tor zur Stadt zum Bahnhof hin ein 20-geschossiger Hochpunkt einen wesentlichen Akzent im neuen Quartier setzt. Neue Verbindungen lassen das Areal offen und durchlässig erscheinen, zudem sind zahlreiche Grünflächen vorgesehen. Zum Bahnhof hin beispielsweise schlagen die Verfasser einen großzügigen Platz mit einem „Wäldchen“ sowie „Wasserspielen“ vor. Zudem ist zu jedem der drei Gebäude ein Gemeinschaftsgarten vorgesehen.

Angedacht sind verschiedene Wohnformen und zahlreiche gemeinschaftlich nutzbare Räume. So schlägt der Siegerentwurf vielfältige Räume für unterschiedliche Wohnbedürfnisse und Arbeits- und Lebensformen im Areal vor. Dort finden sich unter anderem Clusterwohnungen, temporäres Wohnen, Einheiten für Familien sowie Wohngemeinschaften für jedes Alter.

Der Entwurf schlägt einige wichtige Aspekte für eine nachhaltige Bauweise vor. So könnten beispielsweise einzelne Bauelemente und der Beton des heutigen Postgebäudes möglichst verwertet und recycelt werden. Der Recyclingbeton sorgt schon beim Bau für eine Verbesserung der Klimabilanz des Gebäudes. Zudem sollen die Gebäude im Wesentlichen aus Holz bestehen. Das Ziel: So viel Holz wie möglich - so wenig Beton wie nötig.

Postareal als IBA’27-Projekt

Im vergangenen Jahr erhielt das Postareal den Zuschlag als offizielles IBA‘27-Projekt. Die IBA’27 sucht gemeinsam mit Projektpartnern und im Austausch mit Fachleuten aus aller Welt Antworten auf wichtige Fragen zum Wohnen und Leben der Zukunft. Die IBA’27 will im Präsentationsjahr 2027 der internationalen Öffentlichkeit städtebauliche Ideen mit neuen Ansätzen des Bauens, Wohnens und Arbeitens aufzeigen. Die modellhaften Beispiele sollen anderen Städten und Regionen als Vorbild dienen.

zuletzt editiert am 31. Mai 2021