
18. February 2022 "Parkplatz" für das Wasser
Starkregenereignisse und Dürreperioden beeinflussen zunehmend die Lebensqualität. Um Quartiere besser für die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen, müssen sie und die ganze Stadt zum Schwamm werden. Von Jörn Pestlin
Direkt neben der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes an der Chausseestraße in Berlin-Mitte entsteht seit Juni vergangenen Jahres ein riesiges Auffangbecken für trübe Brühe. Aber nicht etwa der BND, sondern die Berliner Wasserbetriebe (BWB) sind Bauherrin des 30 Meter tief gegründeten „Abwasserparkplatzes“. Wenn dieser 2026 ans Netz geht, können dort 16.750 Kubikmeter Abwasser zwischengespeichert und so die Kanalisation bei Starkregen entlastet werden.
Die Berliner Innenstadt hat eine Mischwasserkanalisation: Schmutzwasser und Fäkalien aus den Haushalten und Regenwasser fließen bis heute durch dieselben Kanäle zu den Klärwerken. Wenn es heute stark regnet, stößt die Kanalisation schnell an ihre Grenzen und die Brühe muss in Spree, Panke oder Landwehrkanal abgelassen werden.
Um die Verschmutzung der Berliner Gewässer durch dieses „Mischwasser“ zu reduzieren, haben Land und BWB in den 1990er-Jahren das sogenannte Stauraumprogramm aufgelegt. Der 44 Millionen teure unterirdische Speicher direkt neben dem BND ist das mit Abstand größte...
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