Die Sieger des Architektenwettbewerbs für das neue Stadtquartier auf dem Kirschgelände im Münchner Bezirk Allach-Untermenzing stehen fest. Auf dem zwölf Hektar großen Areal entstehen ab 2022 rund 1.300 Wohneinheiten.
Die Sieger des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für das neue Stadtquartier auf dem sogenannten „Kirschgelände“ im Münchner Bezirk Allach-Untermenzing stehen fest: Der erste Preis geht an Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht München und die Landschaftsarchitekten Keller Damm Kollegen München. Auf dem zwölf Hektar großen Areal entstehen ab 2022 unterschiedliche Wohngebäude mit insgesamt rund 1.300 Einheiten. Ausgelobt hatte den Wettbewerb der Projektentwickler ALLPG Immobiliengesellschaft – ein Joint Venture der Eckpfeiler Immobilien Gruppe und der Büschl Unternehmensgruppe. An dem Wettbewerb hatten insgesamt zwölf nationale und internationale Planungsteams teilgenommen.
Die Jury mit Experten aus Stadtpolitik, Stadtentwicklung, Architektur und Projektentwicklung hatte über die Siegerentwürfe anhand eines umfassenden Kriterienkataloges entschieden. Ursprünglich sollten die Sieger bereits im März gekürt werden. Aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus war die Sitzung des Preisgerichts jedoch verschoben worden.
Basis für die Planungen im Wettbewerb war der Aufstellungs- und Eckdatenbeschluss der Landeshauptstadt München. Mit den Siegerentwürfen wird dieser Beschluss für das städtebauliche Projekt nun überarbeitet und in das Bebauungsplanverfahren überführt. Die Realisierung des Quartiers soll 2022 starten und in voraussichtlich drei Bauabschnitten erfolgen.
Eckpfeiler-Geschäftsführer Wolfgang Bogner: „Wir möchten, dass auf dem Gelände ein lebendiges Quartier entsteht, das sowohl städtebaulich als auch ökologisch hochwertig ist. Es soll eine eigenständige Identität entfalten und sich zugleich in die umliegende, eher kleinteilige Wohnbebauung integrieren. Dem Siegerteam ist es aus unserer Sicht hervorragend gelungen, unsere Vorstellungen umzusetzen.“
Unterschiedliche Wohnformen, fünf Kitas, eine Grundschule, Mobilitätsangebote und 57.000 Quadratmeter Grünflächen
Das „Kirschgelände“ liegt in einem Wohngebiet im Münchner Bezirk Allach-Untermenzing zwischen der Kirschstraße und der Esmarchstraße im Westen, der Hintermeierstraße im Norden, der Allacher Straße im Süden und der Bahnlinie München-Ingolstadt im Osten. Das Areal wird seit Gründung des Dampfsäge- und Hobelwerkes „Theodor Kirsch & Söhne“ im Jahr 1892 als Gewerbe- und Mischgebiet genutzt – in den vergangenen Jahrzehnten vorrangig von Logistikunternehmen. Die ALLPG hatte das Areal 2016 gekauft und plant hier ein reines Wohnquartier zu entwickeln.
„Wir werden das Gelände vollständig entsiegeln und – dem Standort angemessen – eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Bewohner des Quartiers sowie des Bezirks schaffen. So wird beispielsweise der Quartierspark nach Westen hin geöffnet. Darüber hinaus schafft die kleinteilige Bebauung im Südwesten einen fließenden Übergang zu den umliegenden Bestandsgebäuden“, erläutert Ralf Büschl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Büschl Unternehmensgruppe.
In den architektonisch unterschiedlich gestalteten Wohngebäuden sollen diverse Wohnformen für verschiedene Einkommens-, Nutzer- und Altersgruppen entstehen. Sechzig Prozent der Wohnbauflächen sollen im freifinanzierten Wohnungsbau realisiert werden, vierzig Prozent im geförderten Wohnungsbau. Darüber hinaus geplant sind vier Kindertagesstätten, eine temporäre Kindertagesstätte, eine dreizügige Grundschule inklusive einem „Haus für Kinder“ und einer Sporthalle mit Freisportanlagen, ein circa 250 Quadratmeter großer Nachbarschaftstreff und diverse Mobilitätsangebote . Insgesamt 57.000 Quadratmeter der Gesamtfläche sind für öffentliche Grün- und private Freiflächen vorgesehen.
Erst Mitte Juli wird in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt, wie das künftige Quartier aussehen soll.
Die Preisträger im Überblick:
1. Preis: Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, München mit Keller Damm Kollegen, Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München
2. Preis: Steidle Architekten, München mit Jühling & Partner Landschaftsarchitekten, München
3. Preis: Architekten GmbH, München und Knoop & Rödl Architekten Partnerschaftsgesellschaft, München mit Ver.de Landschaftsarchitekten, Freising