Ein sonniger Tag in einem Freibad mit klarem, blauem Wasser und einem strahlend blauen Himmel.
Hoher Investitionsbedarf bei Schwimmbädern. (Quelle: KI generiert)

Modulares und serielles Bauen 2025-07-31T08:45:25.199Z Modulbau eröffnet Optionen für Schwimmbäder

Hohe Investitionskosten und komplexe Anforderungen verändern den Bäderbau. Zwei aktuelle Projekte nutzen modulare Bauweisen, um neue Schwimmangebote umzusetzen. Im Fokus stehen flexible Nutzung und kurze Bauzeiten.

Der Sanierungsstau bei deutschen Schwimmbädern ist erheblich. Zwei kommunale Projekte zeigen alternative Wege über modular geplante Neubauten – unabhängig von klassischen Sanierungsmaßnahmen.

Laut der Bäderallianz Deutschland beläuft sich der Investitionsrückstand in der öffentlichen Bäderlandschaft inzwischen auf bis zu 20 Mrd. Euro. Viele Schwimmbäder sind veraltet oder nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Der Ausfall von Wasserflächen trifft besonders das Schul- und Vereinsschwimmen.

Während großflächige Sanierungen oft an Finanzierung, Förderlogik oder Planungsrecht scheitern, setzen einzelne Kommunen auf alternative Neubauformen. Zwei aktuelle Beispiele aus Stuttgart und Erftstadt zeigen modulare bzw. funktional reduzierte Konzepte, die auf spezifische Nutzungsszenarien abgestimmt sind.

Stuttgart: Temporäre Infrastruktur aus Holzmodulen

In Stuttgart entsteht im Rahmen der IBA’27 ein Hallenbad in Holzmodulbauweise. Die Konstruktion ist mobil, rückbaubar und für den temporären Einsatz an mehreren Standorten vorgesehen – zunächst in Zuffenhausen, danach in Möhringen und Untertürkheim.

Die Bauweise basiert auf weitgehend vorgefertigten Holzelementen. Die Planung sieht vor, die Module ab Mitte 2025 zu produzieren, die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2026 geplant. Das Projekt dient der bedarfsbezogenen Versorgung im Stadtgebiet und ist nicht als dauerhafte Infrastruktur konzipiert.

Erftstadt: Funktionsbau ersetzt Kombibad-Pläne

Die Stadt Erftstadt hat sich gegen den Bau eines ursprünglich geplanten Kombibads entschieden. Stattdessen werden zwei separate Maßnahmen umgesetzt: Der Wiederaufbau des Freibads Lechenich sowie ein kompaktes Hallenbad in Funktionsbauweise auf dem Gelände des Schulzentrums.

Das neue Hallenbad ist ausschließlich für Schul- und Vereinssport vorgesehen und nicht öffentlich zugänglich. Die Investitionssumme liegt bei 15 bis 20 Mio. Euro, die Bauzeit wird mit acht bis 24 Monaten angegeben. Für das Freibad ist eine Edelstahlbecken-Anlage vorgesehen, finanziert durch Mittel aus dem Wiederaufbaufonds NRW.

Bürgermeisterin Carolin Weitzel betont: „Mit der Umsetzung können wir dauerhaft mehr Schwimmzeiten zur Verfügung stellen und das sportliche Angebot erweitern.“

zuletzt editiert am 31. Juli 2025