Langgestreckter, sandfarbener Büroneubau
Der neue Büro- und Archivkomplex auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig. (Quelle: S&P Sahlmann Planungsgesellschaft für Bauwesen mbH Leipzig)

Projekte 9. June 2023 Neuer Bürokomplex für Alte Messe Leipzig

Der Büro- und Archivkomplex mit 30.000 Quadratmetern auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig wird von der Stadt genutzt werden.

Auf dem Baufeld der Alten Messehalle 12 in Leipzig ist nun der Grundstein für den zweiten Bauabschnitt gelegt worden. Es entsteht ein Büro- und Archivkomplex mit circa 30.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche über vier Etagen. Der Rohbau um das charakteristisch erhaltene Stahlskelett soll bis 2024 abgeschlossen sein und bietet künftig Platz für Büroflächen und Beratungsräume für das Amt für Jugend und Familie sowie das Amt für Schule. Außerdem werden Depot- und Lagerflächen für das Stadtgeschichtliche Museum und das Grassi Museum für angewandte Kunst gebaut, die zugleich als Erweiterungsflächen für das Stadtarchiv dienen. Die Abbrucharbeiten hierfür haben bereits Mitte 2020 begonnen. Als Generalplaner ist die S&P Planungsgesellschaft tätig, die Ausführung des erweiterten Rohbaus übernimmt die Firma Köster GmbH.

Zentrum für Biotechnologieunternehmen im nächsten Schritt

Das jetzt schon existierende Bio-Cluster auf der Alten Messe soll zudem weiter wachsen. Im dritten Bauabschnitt der Halle 12 wird daher ab dem nächsten Jahr ein Innovationszentrum für Biotechnologie-Unternehmen entstehen, um die hohe Nachfrage nach Gewerbe- und Forschungsflächen in der Biocity und dem Biocube für Start-ups und Gründer weiter abzudecken.

Das gesamte Großprojekt auf dem historischen Gelände der ehemaligen Messehalle 12 hat einen Umfang von rund 65.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche und ist in drei Bauabschnitte gegliedert. Der erste Bauabschnitt ist bereits fertiggestellt.

Hundert Jahre alte Halle

Die unter Denkmalschutz stehende Messhalle 12 wurde 1923 bis 1924 von Oskar Pusch und Carl Krämer entworfen und als Werkzeugmaschinenhalle erbaut, zu jener Zeit der größte Hallenbau Deutschlands. Der Portikus war Sitz der Verwaltungs- und Repräsentationsräume der „Messe- und Ausstellungs-AG“, die restliche Halle diente als Ausstellungsfläche für die Maschinenbauindustrie. Die auch als „Achilleion“ und „Pavillon der Sowjetunion“ bekannte Messehalle war später Sportstätte für Bahnradrennen und diente nach dem Zweiten Weltkrieg weiter als Ausstellungsfläche, das Gebäude wurde 1950 bis 1952 nach dem Vorbild Moskauer Bauten aus den 1930er Jahren umgebaut und der heute noch sichtbare 63 Meter hohe Turm mit goldener Spitze errichtet.

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zuletzt editiert am 26.06.2023