Laut JLL haben sich im ersten Quartal die Auswirkungen der Covid-19-Krise noch nicht bemerkbar gemacht / BNP Paribas Real Estate mit Aussichten für den Wohn-Investmentmarkt.
In den ersten drei Monaten des Jahres haben sich die Auswirkungen der Covid-19-Krise noch nicht bemerkbar gemacht. Zahlreiche Prozesse und Transaktionen waren bereits angeschoben oder befanden sich im Endstadium der Verhandlungen, so dass ein „Deal freeze“ oder ein Einbruch im Investmentmarkt zumindest in den Zahlen noch nicht ersichtlich wird. „Gleichwohl dürfte der März dennoch eine Zäsur bedeuten und die Auswirkungen werden sich wahrscheinlich dann zum Ende des zweiten Quartals zeigen“, vermutet Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.
Das gesamtdeutsche Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2020 lag bei rund 28 Milliarden Euro (18,3 Mrd. Euro gewerblich genutzte Immobilien und 9,7 Mrd. Wohnungstransaktionen). Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einer exorbitanten Steigerung von 82 Prozent. Darin enthalten sind teilweise sehr großvolumige Unternehmensübernehmen und Beteiligungen (unter anderem die fast 90%-ige Adler Beteiligung an Ado im Wohnungssektor oder die 77,8 %-ige Beteiligung von Aroundtown an der TLG), die sich insgesamt auf 11,3 Milliarden Euro summieren.
- Anteil der Büroimmobilien sinkt – Diversifizierung und Risikobewusstsein der Käufer steigt.
- Unter den Big Seven warten München und Frankfurt mit einem deutlichen Plus auf.
- Renditen bleiben zunächst stabil.
„Eine Prognose für das Gesamtjahr kann aufgrund der derzeitigen Situation seriös nicht formuliert werden“, erklärt Scheunemann. Es lassen sich aber einige signifikante Beobachtungen jenseits aller negativer Erkenntnisse festhalten:
- Es gibt nach wie vor eine Reihe institutioneller Investoren, die in Immobilen anlegen möchten.
- Bei bestimmten Produkten, insbesondere bei Büroimmobilien, sehen wir nach wie vor eine Reihe an (hochpreisigen) Geboten.
- Core Produkte werden in einer Krise besonders nachgefragt.
BNP Paribas Real Estate mit Aussichten für Wohn-Investmentmarkt
Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Co-Head Residential Investment, erklärt: „Die Zahlen zum ersten Quartal zeichnen ein sehr positives Bild des Marktgeschehens, spiegeln etwaige Corona-Effekte allerdings noch nicht wider. Im Vergleich zu anderen Assetklassen, insbesondere Einzelhandel oder Hotel, dürften Wohn-Investments die Auswirkungen der Krise aber auch weniger zu spüren bekommen. Inwieweit sich die Bautätigkeit verringern und damit die Angebotsseite beeinträchtigen wird, kann noch nicht final abgesehen werden. Gleiches gilt für die weitere Preisentwicklung. Aufgrund der grundsätzlich geringeren Krisenanfälligkeit dieser Assetklasse zeichnen sich aus heutiger Sicht sowohl kurz- als auch mittelfristig keine deutlichen Preisänderungen ab.“