
2025-06-17T11:22:10.240Z Im Notfall immer bereit
Pleiten in der Immobilienbranche häufen sich, Insolvenzverwalter wie Volker Böhm haben gerade viel zu tun. Was passiert, wenn sie einen Fall übernehmen? Ein Blick hinter die Kulissen. Von Christine Mattauch
Es war der 9. August 2023 um die Mittagszeit. Der Anruf vom Insolvenzgericht kam ohne Vorwarnung. Es ging um die Zukunft eines Unternehmens und damit um Geld und Arbeitsplätze: Für die Pleite der Nürnberger Immobiliengruppe Project wurde ein Insolvenzverwalter benötigt. „Da müssen Sie bereit sein, von einer Minute auf die andere in den Fall zu springen“, sagt Volker Böhm. Schon eine Stunde später saß er im Videocall mit der Geschäftsführung von Project.
Böhm, 56 Jahre alt und gebürtiger Franke, gehört zu den erfahrensten Insolvenzverwaltern Deutschlands. Seit 1997 ist der Anwalt als Spezialist für Insolvenzrecht im Einsatz, seit 2005 als Partner bei der Kanzlei Schultze & Braun. Er hat Unternehmen betreut, deren Pleiten Schlagzeilen machten, wie den Kraftwerksbauer Solar Millennium oder den Modulbauer Ziegler. Wie ein Insolvenzverwalter aber praktisch vorgeht, darüber ist wenig bekannt.
Dabei hängt es nicht zuletzt von der Qualität seiner Analyse ab, ob eine Sanierung gelingt. „Der Ausgangspunkt ist oft dramatisch“, sagt Böhm. Meist erwartet ihn ein Bündel sich überlagernder Probleme...
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