3D Office
In Dubai entsteht das erste gedruckte Bürogebäude (Bild: Museum of the Future)

Projekte 2016-07-20T00:00:00Z Immobilien aus dem 3D-Drucker

Ein Haus bauen, ganz ohne Bagger oder Kran und das innerhalb weniger Tage. Der 3D-Druck regt Architekten und Immobilienprofis zum Träumen an. Was heute schon geht und bald möglich sein könnte.

Der 3D-Druck gilt als eine der spannendsten Technologien überhaupt. Er regt Ingenieure aller Art zum Träumen an und könnte das Potenzial haben Produktionsabläufe und ganze Wirtschaftszweige zu verändern - von A wie Automobili bis Z wie Zahntechnik. Auch für die Immobilien- und Baubranche ist der 3D-Druck spannend.

Günstiger, schneller und umweltschonend
Beim 3D-Druck können vielfältige Materialien ressourcenschonende eingesetzt werden, so zum Beispiel flüssiger Beton, Bauschutt und Industrieabfall. Beim Bau selbst entsteht außerdem kaum Abfall und Schätzungen zu Folge wird bis zu 60 Prozent an Material eingespart.

Video: Ein Haus , gedruckt an einem einzigen Tag

Die neue Technologie ermöglicht es Architekten mit neuen geometrischen Strukturen zu experimentieren. Durch die Einsparung von Materialkosten, Personal und Zeit ist die Methode sehr kostengünstig. Das chinesische Unternehmen Winsun bietet bereits Häuser für Preise von knapp 4.500 Euro an.

Trotz aller Euphorie: Bevor der 3D-Druck auf die deutsche Bauindustrie größeren Einfluss nehmen kann, gibt es zahlreiche Bauvorschriften und Normen zu umschiffen.

Ob der Technologie der Durchbruch im Immobiliensektor gelingt, wird sich zeigen. Die Beispiele in unserer Fotogalerie zeigen jedoch eins ganz deutlich: Der 3D-Druck ist weit mehr als eine Spielerei mit ein bißchen geschmolzenem Plastik.

Beispiele für Architektur aus 3D-Druck

So funktioniert 3D-Druck
In meterhohen Druckern wird zum Beispiel biologisch abbaubare Masse - fast jedes Material kann als Ursprungsmasse genommen werden - als Faden durch einen erhitzten Druckkopf eingezogen, wodurch der Faden formbar wird. Dann wird die Masse millimetergenau auf die vorgesehenen Stellen aufgetragen. Nach einer Trocknungszeit von etwa 24 Stunden können die einzeln ausgedruckten Elemente innerhalb kürzester Zeit zusammengesetzt werden.

Der neueste Hingucker der 3D-Technologie ist die Pod Vending Machine von Haseef Rafiei. Der Architekturstudent aus Malaysia hat einen Konzept-Wolkenkratzer entworfen - der Clou: Wer eine Wohnung darin beziehen möchte, wählt sich seinen Favoriten aus standardisierten Zimmermodulen aus und ein 3D-Drucker auf der obersten Etage des Wolkenkratzers fängt gleich mit der Produktion an. Wohnungskauf auf Knopfdruck wie am Backautomat im Discounter. Rafiei ist Student der Manchester School of Architecture und möchte mit seinem Konzept auch unnötigen Bauschutt und Müll vermeiden.

zuletzt editiert am 31. Mai 2021