Die Bedeutung nachhaltigen Handelns, die sich in den ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance) widerspiegelt, nimmt auch in der Immobilienbranche immer mehr zu. Einen klimaneutralen Gebäudebestand zu realisieren, stellt die gesamte Branche vor eine große Herausforderung. Laut der Real Estate Benchmark Studie2021 von PwC Deutschland halten inzwischen mehr als 80 Prozent der Entscheider nur nachhaltige Produkte für wettbewerbsfähig. Die Branche ist sich einig, dass ESG aufgrund der Regulierung kurz- bis mittelfristig zum neuen Marktstandard wird. Darin sehen über dreiviertel der Befragten keine Gefahr, sondern eine Chance für ihr Unternehmen.

Prof. Dr. Claudia Nagel spricht dazu in einem Interview mit dem Geschäftsführer von Solutiance, Uwe Brodtmann, über die Herausforderungen im Betrieb im Gebäudebestand, die Bedeutung des nachhaltigen Gebäudebetriebs und den möglichen Beitrag seines Unternehmens.

Herr Brodtmann, wie kann die Immobilienbranche nachhaltiger werden?

Uwe Brodtmann: Bei einem Anteil von circa 30 Prozent an allen Treibhausgasemissionen in Deutschland wird das Potenzial, das der Gebäudebetrieb zum Erreichen unserer Klimaschutzziele hat, deutlich.  Eine Reduzierung dieser Emissionen bedarf a) der Investition in Anlagen mit geringerem CO2-Fußabdruck als der Status Quo und b) der zuverlässigen Umsetzung einer nachhaltigen Instandhaltungsstrategie. Letztere muss nicht nur intelligent konzipiert, sondern auch effizient überwacht werden.

Was sind Ihrer Meinung nach die Herausforderungen im Betrieb im Gebäudebestand?

Uwe Brodtmann: Der Betrieb von Immobilien ist ein mehrdimensionales Spannungsfeld...