25 Jahre Netzwerk, Visionale und Zukunftspläne – wir sprechen mit Jutta Heusel und Iris Schöberl über den Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft.
Seit einem Vierteljahrhundert mischen sie die Immobilienbranche auf: Die „Frauen in der Immobilienwirtschaft“ haben sich von einer kleinen Initiative zu einem starken Verein mit über 1.600 Mitgliedern in 13 Regionen entwickelt. Ihr Erfolgsrezept: Austausch, Sichtbarkeit und gegenseitige Unterstützung – quer durch alle Karrierestufen. Im Doppelinterview sprechen Jutta Heusel und Iris Schöberl über die Rolle des Netzwerks, den Stellenwert der „Visionale“ und ihre Wünsche für die Zukunft einer chancengerechten Branche.
Das Netzwerk Frauen in der Immobilienwirtschaft besteht seit 25 Jahren und hat inzwischen eine große Sichtbarkeit in der Branche erreicht. Was macht den Erfolg dieses Netzwerks aus – und welche Wirkung entfaltet es für Frauen und die Immobilienwirtschaft insgesamt?
Jutta Heusel: Wir sind heute ein Verein mit 1.600 Mitgliedern in 13 Regionen, der als Plattform zum Austausch für Frauen jeden Alters mit unterschiedlicher beruflicher Spezialisierung dient. Genau das war der Wunsch von Ingeborg Warschke bei Gründung des Vereins.
Iris Schöberl: Der Verein stellt ein niederschwelliges Angebot für Frauen jeden Alters und aller Karrierestufen in der Immobilienwirtschaft dar. Er zeigt Vorbilder auf und bietet ein belastbares Netzwerk.
Mit der „Visionale“ haben Sie ein starkes Veranstaltungsformat etabliert, das die Themen Frauenförderung, Karriere und Immobilienbranche verbindet. Welche Bedeutung hat die Visionale heute für Ihr Netzwerk – und worin liegt der besondere Mehrwert für die Teilnehmerinnen und die Branche?
Jutta Heusel: Die Visionale als überregionale Veranstaltung bietet unseren Mitgliedern die Möglichkeit, über immobilienspezifische Themen zu diskutieren und die ausrichtende Region kennenzulernen. Viele kommen jedes Jahr, das schafft Vertrauen, um berufliche Themen anzusprechen und sich zu empfehlen.
Iris Schöberl: Die Veranstaltung mit ihrem weiten Themenspektrum erlaubt den Blick über den Tellerrand und neue und ungewöhnliche Verbindungen – so man sie denn nutzt. Denn ein Netzwerk ist nur so gut, wie die einzelnen Mitglieder es nutzen und mit Leben füllen. Im Idealfall ist es ein permanentes und wechselseitiges Geben und Nehmen.
Chancengleichheit, Diversität und Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen bleiben zentrale Themen. Welche Entwicklungen wünschen Sie sich für die kommenden Jahre – und welche Rolle wird das Netzwerk Frauen in der Immobilienwirtschaft dabei spielen?
Iris Schöberl: Ich wünsche mir, dass es künftig keine Gründe mehr dafür gibt, Frauen separat zu fördern – weil es schlichtweg nur noch nach Fähigkeiten und Verfügbarkeit geht. Ich wünsche mir, dass wir Talente gleich welchen Alters und Geschlechts unterstützen – und diese ihre Chance ergreifen.
Jutta Heusel: Heute existieren teils die gleichen Schwierigkeiten. Für die Zukunft erwarten wir, dass der Austausch innerhalb unseres Netzwerks vermehrt zur beruflichen Zusammenarbeit genutzt wird. Wir möchten stärker als Institution wahrgenommen und als solche für die fachliche Expertise der Immofrauen angefragt werden.