Facility Manager sind gefragt wie nie. Das zeigt auch die Lünendonk-Liste. 2022 wuchs die Branche so stark wie seit 2008 nicht mehr.
Für die einen ist es notwendiges Übel, für die anderen der Werthebel in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung - Facility Management ist in aller Munde. Während die restliche Immobilienbranche unter der Krise ächzt, können sie FMler vor Aufträgen scheinbar nicht retten. Um 9,3 Prozent wuchs ihr Umsatz im vergangenen Jahr. Und auch die Prognosen für die kommenden Jahren sehen mit 8 bis 8,6 Prozent rosige Zeiten voraus. Nicht verschweigen darf man allerdings, dass der wesentliche Teiber der Umsatzentwicklung die Effekte durch die Einführung des Mindestlohns in der Branche waren.
Seit 20 Jahren veröffentlicht Lünendonk mittlerweile die Liste der erfolgreichsten Facility Manager. Die Platzhirsche waren dabei auch in diesem Jahr Spie Deutschland (2,02 Mrd. Euro Umsatz), Apleona (1,88 Mrd. Euro Umsatz), Wisag Facility Service (1,36 Mrd. Euro Umsatz), Engie (981 Mio. Euro Umsatz) sowie Gegenbauer, die erst kürzlich von Apleona geschluckt wurden mit 858 Mio. Euro Umsatz. Auf den Plätzen 1 bis 5 gab es dabei keine Verschiebungen. Neu auf Platz sechs, und damit einen Platz gewonnen hat Piepenbrock mit 779 Mio. Euro Umsatz.
Marktvolumen steigt - Branche konsolidiert sich
Bemerkenswert: Vor 20 Jahren zeigte die erste Lünendonk-Liste einen Umsatzprimus Dussmann mit damals 610 Mio. Euro. Platz 2 war damals WISAG mit lediglich 394 Mio. Euro Umsatz und damit deutlich abgeschlagen. Auch wenn die Umsatzvoluminas stark gestiegen sind, werde sich der Markt weiter konsolidieren und die Umsätze damit stark steigen, so Lünendonk auf der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Ergebnisse. Der Markt habe ein Umsatzpotenzial von 55 Mrd. Euro und werde sich immer mehr der Charakteristik des FM-Marktes von Spanien oder Frankreich annähern, in denen nur einige wenige Akteure den Markt beherrschen würden.
Vor allem die voranschreitende Digitalisierung und die Nachfrage nach nachhaltigen Serivces stimmt die Branche positiv auf weiterhin auf einen wachsenden Markt setzen zu können. Gleichzeitig trübt der Personalmangel etwas die Stimmung. Auch Preisdruck und Inflation beschäftigen die Facility Manager.
Die Branche wünscht sich vor allem stärker wahrgenommen zu werden von Planern, Architekten und Projektentwicklern. Sie könne bereits bei der Planung von Objekten, egal ob Neubau oder Bestandssanierung, helfen die Weichen für eine erfolgreiche Bewirtschaftungsphase zu stellen, da waren sich Strabag und Apleona einig.