Erwin Soravia
Erwin Soravia (Quelle: Katsey)

Unternehmen & Köpfe

13. January 2023 | Teilen auf:

„Ich bin Unternehmer, seit ich 17 bin"

Vor nicht allzu langer Zeit machte Soravia nicht nur durch die Neuentwicklung Tengelmann-Areals in Mülheim Schlagzeilen, sondern auch durch die Beteiligung am Ruhrgebietsmakler Brockhoff & Partner. Chefredakteur André Eberhard sprach mit dem Denker und Lenker hinter dem österreichischen Konzern, Erwin Soravia, über Unterschiede, Gemeinsamkeiten, den Markt und warum wir wieder mehr Zuhören sollten.

Die Expo Real liegt zwar schon einige Wochen zurück. Dennoch: Wie ist Ihr Fazit der Messe?

Erwin Soravia: Es war eine gute Stimmung. Aber auch nur, weil alle sich gefreut haben, sich wieder zu sehen und sich auszutauschen. Das ändert jedoch nichts daran, dass der Blick in die Zukunft eher verhalten ausfällt.

Verstehen Sie sich eigentlich als österreichisches oder als europäisches Unternehmen?

Erwin Soravia: Als europäisches Unternehmen mit einer Fußnote. Hier in Österreich ist man sehr stark Profiteur der EU-Osterweiterung. In den 1990er Jahren haben wir damit begonnen, den osteuropäischen Markt zu bedienen – Slowakei, Tschechien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn. Die Finanzierung des rumänischen Marktes beispielsweise ist für uns nur eine U-Bahn-Station entfernt, denn alle finanzierenden Banken, die in Rumänien investiert sind, sitzen in Wien. Seit vier bis fünf Jahren haben wir dann einen noch stärkeren Fokus auf Westeuropa, sprich Deutschland, Italien und ein bisschen auch Frankreich gelegt.

Was kann man da voneinander lernen?

Erwin Soravia: Grundsätzlich finde ich es immer charmant, wenn man in der EU über gleiche Maßstäbe redet. Die Probleme beginnen dabei oftmals bereits in der Verwaltung der verschiedenen Mitgliedsstaaten. Genau da haben wir in Deutschland und Österreich zumindest einen großen Vorteil, nämlich eine funktionierende Verwaltung, die definitiv optimierbar ist, aber wenigstens berechenbar. Genau diese Verlässlichkeit macht für uns die Märkte in Westeuropa derzeit auch spannender.

Wo sind die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich?

Erwin Soravia: Ihr seid viel konsequenter (schmunzelt).

In welcher Hinsicht?

Erwin Soravia: Die Vollbremsung des Marktes ist in Deutschland einfach viel konsequenter. Da bremst einfach alles. In Österreich sieht man das nicht ganz so eng. Bei uns sinkt das Niveau, aber es geht schon irgendwie weiter. Das hat aber auch im umgekehrten Fall den Nachteil, dass Ihr in Deutschland, wenn der Markt wieder anspringt, Vollgas gebt, während der Österreicher erstmal sagt „jetzt schaun mer mal“. Grundsätzlich sind die Unterschiede...

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zuletzt editiert am 06.01.2023