Porträt Sven Schmittbüttner
Sven Schmittbüttner (Quelle: UGK)

Sponsored Content 2024-12-19T07:00:00Z UGK verbindet Städtebau, soziale Orientierung und Innovation

Sven Schmittbüttner ist Projektentwickler und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Krebs (UGK). Der Berliner Projektentwickler hat zuletzt zwei Wohnhochhäuser in Holzbauweise in Wolfsburg und ein Mehrgenerationenwohnprojekt in Berlin gestartet. Hier erklärt er, wie Städtebau, soziale Orientierung und Innovation nachhaltig in Projekte integriert werden.

Als Projektentwickler seid ihr ein Player im Team. Mit welchen Partnern oder Investoren muss man arbeiten, um ein Projekt wie die Woodscraper in Wolfsburg umzusetzen? 

Man braucht sozial orientierte Investoren, Partner, Planer und Ingenieure die intrinsisch motiviert sind die Themen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Bei allen Projekten, die wir bisher realisiert haben, arbeiten wir deshalb mit Investoren, Trägern oder Bestandshaltern zusammen, die in ihrer DNA oder ihrem Gesellschaftszweck die Themen ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung integriert haben. Die Projekte, die wir realisieren, entsprechen damit unseren Zielen und den Zielen und Inhalten unserer Partner.

Einer unserer Partner ist bspw. die GLS Bank als sozial und ökologisch orientierte Bank, mit der wir aktuell in Wolfsburg die Woodscaper realisieren. In einem anderen Projekt haben wir mit der GSW Sigmaringen gebaut, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des VDK, Verband Deutscher Kriegsversehrter, die nach dem Zweiten Weltkrieg Wohnungen für die Kriegsversehrten baute und seit 75 Jahren bezahlbaren Wohnraum im „Dienste der Menschen“ herstellt.

Besonders bei euren Berliner Projekten ist die städtebauliche Perspektive wichtig. Wie funktioniert die Kooperation mit den städtischen Partnern? 

Gut. Die grundlegende Idee der sozialen Integration und Durchmischung findet sich natürlich auch im Städtebau und der Architektur unserer Projekte wieder. Hierbei geht es uns neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle Generationen und Lebensmodelle auch um die Integration der erforderlichen Infrastruktur in Form von Kitas, Schulen, Gastronomie, Gemeinschaftsflächen, Kultur, Soziales, Büro, Gesundheit, Handwerk und Produktion. Generell verstehen wir unsere Entwicklungen immer als ein Arbeitsergebnis, das u. a. aus der aktuellen gesellschaftlichen und städtebaulichen Situation, den Anforderungen des Standorts, den Ideen und Vorgaben der Stadtplanung und aus den Anforderungen der konkreten Zielgruppen, für die wir entwickeln und bauen entsteht. Meistens gibt es eine gute Lösung, die gemeinsam erarbeitet wird und anfängliche Widersprüche in gute Lösungen überführt.

Woher kommt die Zukunftsorientierung bei einem Bauprojekt?

Die Frage müssen wir uns in jedem Projekt neu stellen, da die Gesellschaft und die Welt sich stetig verändern. Vor einigen Jahren haben wir bspw, das Mehrgenerationenwohnprojekt Future Living Berlin fertigstellt. Dabei haben wir uns die Frage gestellt wie kann Digitalisierung die Integration von erneuerbaren Energien vereinfachen, Menschen im Alltag bis ins hohe Alter unterstützen selbstständig zu leben und die Integration von neuen Mobilitätskonzepten fördern.  Aktuell befassen wir uns im Projekt Woodscraper mit der Kreislaufwirtschaft und dem Ziel, die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus von Erstellung bis Rückbau zu minimieren. In den neueren Projektierungen integrieren wir KI im Bau- und Betriebsprozess und bauen modular mit Holz. Des Weiteren befassen wir uns mit der intelligenten Umnutzung und nachhaltigen Weiterentwicklung von Bestandsbauten oder der Gestaltung von effizienten und flexibel veränderbaren Grundrisskonzepten im Neubau.

Spielt Klimaneutralität nur bei Neubauprojekten eine Rolle? 

Nein. Wir haben im letzten Jahr eine Portfolioanalyse des Bestands eines Filialisten im Großhandel durchgeführt und Maßnahmen für den Bestand sowie den Neubau identifiziert, um das gesamte Portfolio klimaneutral zu gestalten. Hierbei lag der große Hebel auf den ersten Blick im Bestand und der Reduzierung der Betriebsemissionen u.a. durch die Integration von erneuerbaren Energien anstelle der fossilen Energieträger. Des Weiteren hatten wir aber auch einen Benchmark für den positiven Impact der Neubauten entwickelt der signifikant zum Ausgleich der Gesamtbilanz beitragen konnte. Hierzu haben wir in diesem Jahr ein „Grünes“ Planungshandbuch für die Neubau Filialen entwickelt und damit unter anderem die EU Taxonomie Konformität der neuen Projekte sichergestellt. Im nächsten Jahr wollen wir diese nun für den Filialisten umsetzen.

Wenn ich ESG google, dann erhalte ich bei zehn Einträgen sieben zum Thema Reporting. Spielt das bei euch eine Rolle? 

Selbstverständlich. Für unsere institutionellen Investoren ist ein ordentliches Reporting eine Grundanforderung. Bei unseren Projekten gibt es die Idee des Systems Engineering, so dass vorneweg u.a. alle Anforderungen an Reporting, auch für institutionelle Investoren, erfüllt werden.

Dazu gehört ein Katalog der alle Anforderungen der relevanten Regularien sowie die spezifischen internen Anforderungen der Investoren und/oder Parnter, die in die Projekte integriert werden müssen, enthält. Diese Anforderungen werden von der Planung über die bauliche Realisierung bis hin zur Fertigstellung von uns umgesetzt, kontrolliert und regelmäßig über ein Berichtswesen abgebildet.

Die UGK hat schon in den 1990er Jahren nachhaltige und soziale Projekte gebaut. Seid ihr stolz darauf, früh etwas gemacht zu haben, das jetzt langsam zum Standard wird? 

Ich kann von mir persönlich sprechen. Mir war es wichtig, mit einem Entwickler zu arbeiten, der meine Perspektiven teilt und sozial engagiert ist. Für mich war es schön, jemanden zu finden, der diese gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Wir befinden uns als Gesellschaft in der interessanten Situation, dass man wieder positive Zeichen im Bauen setzen muss und die soziale Komponente wichtiger wird.

Ich sehe die Tendenz, dass die Innenstädte immer teurer werden und so eine soziale Segregation stattfindet, die der Markt vorgibt. Ich bin nicht gegen Marktmechanismen, aber wir sollten darauf achten, dass durch die städtischen Strukturen nicht eine Gruppenbildung entsteht, die negative Dynamiken auslöst und die Gesellschaft weiter voneinander entfernt, sondern aktive Lösungen entwickeln und bauen die eine Durchmischung generiert, die interessant und spannend ist und alle mitnimmt.

zuletzt editiert am 17. Dezember 2024