Frau Dungs, wie sind Sie in die Immobilienbranche gekommen?

Sarah Dungs: Das war eigentlich ein organisierter Zufall. In meinem Elternhaus bin ich sehr immobilienaffin aufgewachsen. Mir war klar, dass ich was mit Immobilien studieren wollte. Ich habe mich dann aber erstmal dazu entschieden, Stadt- und Raumplanung an der TU Dortmund zu studieren, um das gesamte Stadtbild zu verstehen und mich danach schwerpunktmäßig auf die Immobilie zu fokussieren. In Dortmund habe ich dann auch den Aushang der Werkstudentenstelle von Greyfield entdeckt, wo ich 2016 angefangen und mein Herz für „abgerockte“ Immobilien entdeckt habe.

Wie haben Sie als eine der jüngeren Vertreterinnen der Branche die Immobilienbranche erlebt?

Sarah Dungs: Tatsächlich gar nicht so schlimm. Wir als Greyfield waren sowieso die Geisterfahrer der Branche. Für uns war es immer ein Kompliment, wenn gesagt wurde – „Greyfield sind die Andersdenker“. Es stimmt ja auch, wir gehen viele Themen anders an, das hat für mich aber nichts mit dem Alter oder dem Geschlecht zu tun.

Woher kommt die Leidenschaft für Bestand?

Sarah Dungs: Ich glaube das kommt aus dem „Pottischen“. Wir bei Greyfield sagen immer: Wir haben auf Asche gelernt und können auf Rasen spielen. Alle Projektentwickler ziehen meist lieber den Rasen vor. Das machen wir anders, so wie vieles andere auch im Ruhrgebiet. Hier muss man viele Dinge mit Herzblut, Arbeit, Schweiß und Tränen umsetzen. Auch Menschen muss man hier ganz anders anfassen und von Dingen überzeugen. Das ist eine Mentalität, die wir bei Greyfield sicherlich beherrschen.

Sie haben auch mal Neubau gemacht. Neubau könnte doch so viel einfacher sein. Warum machen Sie nicht weiter?

Sarah Dungs: Weil wir uns entschieden haben, uns auf unsere Stärken zu fokussieren. Ja, man kann mit Neubau Geld verdienen. Das können andere gern machen. Unser Ziel ist es...