Raphael Thießen
Raphael Thießen, Geschäftsführer des Deutschen Brownfield Verbands (Quelle: Brownfield24)

19. April 2022 „Der Boden muss eine wesentlich höhere Wertigkeit bekommen“

Bauen auf der grünen Wiese muss nicht sein. In Deutschland gibt es genug Flächen, die brach gefallen sind. Nur weiß niemand so genau, wie viele Hektar das sind. Raphael Thießen, Geschäftsführer des Deutschen Brownfield Verbands (DEBV) und der Plattform Brownfield24, arbeitet an Lösungen.

Herr Thießen, haben Sie Informationen darüber, wie groß das Reservoir an Brachflächen in Deutschland ist?

Raphael Thießen: Das Umweltbundesamt spricht von 150.000 bis 176.000 Hektar, aber diese Zahlen sind zum einen sehr alt und zum anderen nicht verlässlich. Damit darf man eigentlich nicht mehr arbeiten. Daher haben wir es uns als DEBV zum Ziel gesetzt, ein Brachflächenkataster zu entwickeln.Wir sind auf das Fraunhofer IIS-Institut in Nürnberg zugegangen, das mit Künstlicher Intelligenz Satellitenbilder abscreent. Alles, was größer ist als ein Hektar, ist für uns relevant. Nun wird erst einmal die KI trainiert und anschließend werden die Ergebnisse verfeinert. In diesem ersten Schritt wurden rund 6.500 Brownfields mit einer eine Gesamtfläche von 10.000 Hektar ermittelt. Im März soll dann die Machbarkeitsstudie fertig sein. Darauf aufbauend müssen dann weitere Daten eingefügt werden, zum Beispiel zum Bebauungsplan, es könnten aber Daten zu Altlasten, Bodenproben et cetera hinzugefügt werden.

Gibt es Vorbilder dafür?

Raphael Thießen: Die Firma Spacedatists hat für die Stadt Düsseldorf ein Brachflächenkataster erstellt. Dieses dynamische Tool gibt nicht nur Auskunft über die Flächen, sondern auch...

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zuletzt editiert am 19.04.2022