Das BF-Quartalsbarometer steigt auf den höchsten Stand seit drei Jahren – die Stimmung hellt sich leicht auf, bleibt aber vorsichtig.
Die Stimmung unter den gewerblichen Immobilienfinanzierern hat sich im zweiten Quartal 2025 weiter aufgehellt. Das BF-Quartalsbarometer steigt leicht auf -9,58 Punkte – und liegt damit auf dem höchsten Niveau seit dem Frühjahr 2022.
Im Vergleich zum Vorquartal verbessert sich der Index um 1,36 Punkte (Q1: -10,94). Damit setzt sich die seit dem Tiefpunkt im Sommer 2023 (-20,22 Punkte) erkennbare Erholung fort. Laut Professor Dr. Steffen Sebastian, wissenschaftlicher Berater des Barometers, hat unter anderem die Bildung der neuen Bundesregierung zur Stimmungsaufhellung beigetragen.
Gleichzeitig bleibe die Lage für die Branche angespannt: Die BaFin habe zwar den Systemrisikopuffer für Wohnimmobilien gesenkt, sehe Gewerbeimmobilien aber weiterhin kritisch. Auch dies spiegele sich im vorsichtigen Optimismus der Finanzierungsexperten wider.
Mehr Neugeschäft, aber nach wie vor Zurückhaltung
Auffällig ist die steigende Zahl an Finanzierern, die von wachsendem Neugeschäft berichten: 50 Prozent der Befragten verzeichnen steigende oder stabile Aktivitäten – im Vorquartal waren es nur 32,5 Prozent. Gleichzeitig meldeten weniger Teilnehmer verschärfte Finanzierungsbedingungen (36,8 %, -8,2 Prozentpunkte).

Fabio Carrozza, Geschäftsführer der BF Real Estate Finance, bewertet die Entwicklung als vorsichtige Erholung: „Zwar bessert sich die Stimmung unter den Immobilienfinanzierern langsam. Allerdings haben wir weiterhin eine seit 2022 anhaltende eingeschränkte Finanzierungsbereitschaft der Banken. Auch wenn das Neugeschäft zunimmt, ist das immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Gründe für die zurückhaltende Kreditvergabe sind vielfältig. Das Volumen und die Anzahl leistungsgestörter Immobilienkredite in den Bankbilanzen ist nach wie vor hoch. Hier liegt im Augenblick das Hauptaugenmerk der Institute. Hinzu kommt eine verschärfte Regulatorik, die auch dazu führt, dass die Neukreditvergabe nicht die oberste Priorität bei den Banken genießt.“
Wachsende Offenheit für kleinere Assetklassen
Bei den finanzierten Nutzungsarten zeigt sich mehr Bereitschaft zur Unterstützung alternativer Segmente:
- Hotelimmobilien im Bestand: von 37,0 % (Q2/2024) auf 52,6 %
- Sozialimmobilien: von 17,4 % auf 31,6 %
- Mikroapartments/Studentenwohnen: von 50,0 % auf 63,2 %
- Wohnprojektentwicklungen: von 45,7 % auf 60,5 %
Kaum Bewegung bei Margen und Beleihungswerten
Die durchschnittlichen Margen blieben nahezu stabil:
- Bestand: +1 Basispunkt auf 225
- Projektentwicklungen: +1 Basispunkt auf 332
Die durchschnittlichen Loan-to-Values (LTV) stiegen leicht von 61 auf 62 Prozent, die Loan-to-Costs (LTC) bei Projektentwicklungen von 67 auf 70 Prozent.